Dieser lange vergessene Obstbaum feiert ein bemerkenswertes Comeback in französischen Gärten

Die wiederentdeckung eines fast vergessenen geschmacks

Die eintönigkeit in den obstregalen der supermärkte ist frustrierend. Alles sieht gleich aus, schmeckt ähnlich und die wahre vielfalt geht verloren. Doch es gibt eine lösung, die direkt aus der vergangenheit kommt: die wiederentdeckung alter obstsorten wie der renekode, einer frucht mit einem aussergewöhnlichen aroma, die ein beeindruckendes comeback feiert.

Benoît Dubois, ein 58-jähriger landschaftsgärtner aus dem elsass, kennt dieses problem nur zu gut. „Ich war es leid, immer nur dieselben genormten früchte zu sehen. Der wahre geschmack liegt oft in der vielfalt, die wir fast verloren hätten.“ Diese überzeugung trieb ihn an, nach alternativen zu suchen.

Jahrelang pflanzte er für seine kunden nur die üblichen apfel- oder kirschbäume. Eines tages entdeckte er in einem antiquarischen buch die beschreibung der renekode, der „königin der pflaumen“. Er pflanzte einige bäume in einer geschützten ecke und die erste ernte übertraf alle erwartungen mit ihren süssen, aromatischen früchten.

Mehr als nur eine frucht: die vorteile alter sorten

Die renekode, eine unterart der pflaume, benötigt ein mildes klima und einen warmen, geschützten standort, um ihren hohen zuckergehalt und ihr komplexes aroma zu entwickeln. Ihr wert liegt im geschmack, nicht in der industriellen lagerfähigkeit, was sie zu einem schatz für jeden garten macht.

Der anbau solcher sorten hat vielfältige vorteile. Praktisch sind die früchte direkt vom baum ein genuss. Wirtschaftlich stellen sie eine nische für gärtner dar, die authentizität suchen. Und für die umwelt ist die erhaltung der genetischen vielfalt ein unschätzbarer gewinn, da diese pflanzen oft robuster sind.

Eine bewegung für mehr vielfalt im garten

Neben der renekode gibt es weitere vergessene schätze wie die felsenbirne oder die mispel, deren früchte ebenfalls oft übersehen werden. Ein einfacher tipp für eine reiche ernte: die pflanzung von zwei verschiedenen sorten zur förderung der gegenseitigen befruchtung kann den ertrag deutlich steigern.

Dieser gartentrend ist teil einer grösseren bewegung hin zu mehr regionalität und dem wunsch nach geschmacklicher vielfalt. Immer mehr menschen lehnen die landwirtschaftliche standardisierung ab und entscheiden sich bewusst für sorten mit geschichte, was die nachfrage bis 2025 weiter steigen lassen wird.

Die wiederbelebung alter sorten ist somit mehr als nur gärtnerei; es ist ein akt der bewahrung unseres kulinarischen erbes. Sie verbindet uns wieder mit traditionen und fördert eine nachhaltige landwirtschaft, die qualität über blosse uniformität stellt und unser verständnis von lebensmitteln grundlegend verändert.

Bäume wie die renekode in unseren gärten zurückzubringen, ist eine bereicherung für den speiseplan und die biodiversität. Jeder kann zu dieser renaissance beitragen und sicherstellen, dass auch zukünftige generationen diese einzigartigen geschmäcker erleben können, die fast für immer verloren gewesen wären.

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