Gartenpflege im herbst: ein häufiger fehler
Die tage werden kürzer und der drang, im garten ordnung zu schaffen, wächst. Doch der griff zur gartenschere kann ein fehler sein, der pflanzen schwächt und tieren schadet. Bestimmte arten sollten sie im herbst auf keinen fall zurückschneiden, um sie vor frost zu schützen und die artenvielfalt zu fördern.
Klaus weber, 58, ein landschaftsgärtner aus münchen, hat seine methoden geändert. „Jahrelang habe ich im herbst alles radikal zurückgeschnitten. Die natur hat mich eines besseren belehrt und mein garten dankt es mir heute mit einer größeren widerstandsfähigkeit und mehr leben.“
Früher war sein garten im winter kahl und leblos. Nachdem er bemerkte, dass seine pflanzen im frühling schwächer aussahen, ließ er testweise einige stauden und gräser stehen. Das ergebnis war erstaunlich: die pflanzen überstanden den frost besser und der garten zog auch im winter vögel an.
Warum der schnitt im herbst schaden kann
Das stehengelassene laub und die trockenen stängel bilden eine natürliche isolierschicht, die das herz der pflanze vor starkem frost schützt. Hohle stängel dienen insekten als winterquartier, während die samenstände eine wichtige nahrungsquelle für vögel in der kalten jahreszeit darstellen. Ein schnitt öffnet zudem wunden, die anfällig für pilze sind.
Die vorteile sind vielfältig. Praktisch bedeutet es weniger arbeit im herbst. Ökonomisch sparen sie geld, da die pflanzen gesünder bleiben und seltener ersetzt werden müssen. Der größte gewinn ist jedoch ökologisch, denn sie unterstützen aktiv die lokale tierwelt und fördern die artenvielfalt in ihrem direkten umfeld.
Die alternative zum herbstschnitt: was sie stattdessen tun können
Anstatt radikal zu schneiden, können sie behutsamer vorgehen. Entfernen sie lediglich offensichtlich kranke oder beschädigte teile, um die ausbreitung von krankheiten zu verhindern. Gesunde, aber verblühte stängel sollten sie jedoch stehen lassen. So bewahren sie die natürliche schutzfunktion und die ästhetik des wintergartens.
Diese methode ist teil eines größeren trends hin zum naturnahen gärtnern. Es geht darum, den garten nicht als sterile ausstellungsfläche zu sehen, sondern als lebendiges ökosystem. Diese denkweise gewinnt an bedeutung, da das bewusstsein für ökologische zusammenhänge wächst und immer mehr menschen einen beitrag leisten wollen.
Ein lebendiger garten, auch im winter
Ein kleiner verzicht auf ordnung verwandelt ihren garten in einen funktionierenden lebensraum. Diese praxis beeinflusst nicht nur die gesundheit der pflanzen, sondern stärkt auch das gesamte lokale ökosystem. Sie fördert ein tieferes verständnis für die zyklen der natur und kann das eigene umweltbewusstsein nachhaltig verändern.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der verzicht auf den herbstschnitt bei bestimmten pflanzen wie rosen, hortensien, stauden und kräutern enorme vorteile bringt. Es ist ein einfacher schritt mit großer wirkung für einen widerstandsfähigen und belebten garten. Probieren sie es diesen herbst aus und beobachten sie den unterschied.




